Dein letzter Wille, klar und deutlich: So machst du dein Testament

Hand hält Stift und schreibt an einem Testament, das beglaubigt übersetzt werden soll

Ein Testament ist mehr als nur ein Stück Papier – es ist deine letzte Botschaft an die Zukunft, ein letzter Wille, der darüber entscheidet, wie dein Vermögen nach deinem Ableben verteilt wird.

Es gibt dir die Kontrolle darüber zu entscheiden, wer was erhält und sorgt dafür, dass deine Wünsche respektiert werden.

Doch wie geht man am besten vor, um ein Testament zu erstellen, das nicht nur rechtsgültig, sondern auch klar und deutlich ist?

In diesem Artikel erfährst du, wie du mit ein paar einfachen Schritten deinen letzten Willen festlegen kannst.

Warum ist ein Testament wichtig?

Bevor wir in die Details gehen, lass uns kurz klären, warum ein Testament überhaupt so wichtig ist. Ohne Testament entscheidet das Gesetz über die Erbfolge, und das bedeutet nicht immer, dass dein Vermögen gemäß deinen persönlichen Wünschen verteilt wird. Ein Testament gibt dir die Möglichkeit, individuelle Anweisungen zu hinterlassen, bestimmte Personen zu bedenken oder bestimmte Dinge zu regeln, die dir am Herzen liegen.

Schritt für Schritt zu deinem Testament

1. Überlege gut, was du vererben möchtest
Zuerst solltest du dir darüber klar werden, was genau du vererben möchtest und an wen. Dazu gehören Immobilien, Konten, Wertpapiere, aber auch persönliche Gegenstände wie Schmuck oder Kunstwerke. Mach dir eine Liste all dieser Dinge, damit du einen Überblick bekommst.

2. Entscheide dich für die richtigen Erben
Nachdem du weißt, was du vererben möchtest, ist der nächste Schritt, zu entscheiden, wer diese Dinge erhalten soll. Denke dabei auch an mögliche Ersatzerben, falls die von dir gewählten Personen zum Zeitpunkt deines Ablebens nicht mehr leben sollten.

3. Setze dein Testament auf
Jetzt geht es ans Eingemachte: das Testament selbst. Grundsätzlich kannst du dein Testament handschriftlich oder mithilfe eines Notars erstellen. Ein handschriftliches Testament muss von Anfang bis Ende von deiner Hand geschrieben und unterschrieben werden. Bei größeren Vermögen oder komplexeren Erbfolgen empfiehlt sich allerdings die Erstellung eines Testaments mit einem Notar. Dies sorgt für rechtliche Klarheit und vermeidet Streitigkeiten nach deinem Ableben.

4. Bewahre es sicher auf
Dein Testament sollte an einem sicheren Ort aufbewahrt werden, wo es nach deinem Tod gefunden wird. Eine Möglichkeit ist, es bei einem Notar zu hinterlegen. So stellst du sicher, dass es nicht verloren geht oder unbeabsichtigt beschädigt wird.

5. Überprüfe und aktualisiere regelmäßig
Ein Testament ist kein Dokument, das einmal erstellt wird und dann nie wieder angefasst werden muss. Lebensumstände ändern sich, und entsprechend solltest du dein Testament regelmäßig überprüfen und bei Bedarf aktualisieren. Heirat, Scheidung, die Geburt von Kindern oder der Tod von Erben sind alles Ereignisse, die eine Anpassung deines Testaments erforderlich machen können.

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Falls du dein Testament übersetzen lassen möchtest, empfehlen wir dies mit Beglaubigung zu tun. Damit stellst du sicher, dass dein Vermögen gemäß deinen Wünschen auch über Ländergrenzen hinweg verteilt wird.

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Testamente im Ausland

In der Welt des Erbrechts gibt es eine faszinierende Vielfalt an Regelungen und Traditionen, die von Land zu Land variieren. Einige Länder haben besondere oder sogar ungewöhnliche Bestimmungen in Bezug auf Testamente und Erbfolge. Diese Regelungen spiegeln oft die kulturellen, historischen und gesellschaftlichen Eigenheiten der jeweiligen Orte wider. Hier sind einige bemerkenswerte Beispiele:

England und Wales: Der „Treasure Trove“
In England und Wales gibt es eine jahrhundertealte Rechtspraxis, die besagt, dass ein „Treasure Trove“ (ein Schatzfund) dem Kronregenten gehört, falls keine Erben vorhanden sind. Diese Regelung mag heute vielleicht nicht mehr regelmäßig zur Anwendung kommen, doch sie unterstreicht die historische Bedeutung von königlichem Recht und Besitz.

Italien: Pflichtteil
Italien hat ein sehr striktes System des Pflichtteils („Legittima“), das nahe Verwandten (Kinder, Ehepartner) einen festen Anteil am Nachlass garantiert, unabhängig vom letzten Willen des Verstorbenen. Dies bedeutet, dass ein Erblasser nicht die volle Freiheit hat, sein Vermögen nach Belieben zu verteilen, da ein bestimmter Teil des Nachlasses gesetzlich geschützten Erben zusteht.

Japan: Das Koseki-System
Japan hat ein einzigartiges Familienregister-System namens „Koseki“, das alle wichtigen Lebensereignisse eines Bürgers, einschließlich Geburt, Heirat und Tod, dokumentiert. Dieses System spielt eine wichtige Rolle bei Erbangelegenheiten, da es die Nachweisführung über familiäre Beziehungen erleichtert und somit auch bei der Testamentseröffnung und Erbfolge eine zentrale Rolle spielt.

Frankreich: Immobilien und die „Nackte Eigentumsregelung“
In Frankreich gibt es eine interessante Regelung bezüglich der Vererbung von Immobilien. Das sogenannte „Usufruit“ (Nutznießung) ermöglicht es dem überlebenden Ehepartner, die Nutzung der gemeinsamen Immobilie für die Dauer seines Lebens zu behalten, während die Kinder das „nackte Eigentum“ erben, also das Recht, Eigentümer zu werden, sobald der Nutznießungsberechtigte verstorben ist.

Saudi-Arabien: Sharia
In Saudi-Arabien und vielen anderen Ländern, in denen die islamische Sharia eine zentrale Rolle spielt, werden Erbangelegenheiten streng nach religiösen Vorschriften geregelt. Diese Regelungen schreiben genau vor, welcher Teil des Nachlasses an welche Erben geht, basierend auf ihrer Beziehung zum Verstorbenen und ihrem Geschlecht.

Diese Beispiele zeigen, wie unterschiedlich der Umgang mit Testamentsangelegenheiten weltweit sein kann. Sie verdeutlichen die Bedeutung, sich mit den lokalen Gesetzen und Bräuchen vertraut zu machen, insbesondere wenn es um so wichtige Fragen wie die letzte Willenserklärung geht.

Vererben ins Ausland

Wenn du planst, Vermögen an Erben im Ausland zu vererben, gibt es einige wichtige Punkte, die du beachten solltest. Internationales Erbrecht kann komplex sein, da es nicht nur die Gesetze deines eigenen Landes, sondern auch die des Landes betrifft, in dem der Erbe lebt. Hier sind einige wesentliche Aspekte, die du berücksichtigen solltest, um sicherzustellen, dass dein letzter Wille so umgesetzt wird, wie du es dir vorstellst:

1. Kenne die Gesetze
Mach dich mit den Erbrechtsgesetzen sowohl in deinem eigenen Land als auch im Land des Erben vertraut. Einige Länder haben strenge Regeln bezüglich Pflichtteilen, die bestimmten nahen Verwandten zustehen, unabhängig von den Anweisungen im Testament. Andere Länder erkennen möglicherweise bestimmte Arten von Testamenten nicht an oder haben spezielle Anforderungen an die Dokumentation.

2. Internationales Doppelbesteuerungsabkommen
Informiere dich über Doppelbesteuerungsabkommen zwischen deinem Land und dem Land des Erben. Diese Abkommen können verhindern, dass Erbschaften in beiden Ländern besteuert werden. Falls kein solches Abkommen besteht, könnte der Erbe möglicherweise in beiden Ländern Steuern auf das Erbe zahlen müssen.

3. Währungsrisiken und Gebühren
Bedenke Währungsrisiken und mögliche Gebühren für internationale Überweisungen. Währungsschwankungen können den Wert des Vermögens erheblich beeinflussen, und Bankgebühren können den Betrag, den der Erbe erhält, schmälern.

4. Testament aufsetzen und übersetzen lassen
Stelle sicher, dass dein Testament klar formuliert ist und die internationalen Erben deutlich benennt. Es kann sinnvoll sein, das Testament professionell in die Sprache des Landes übersetzen zu lassen, in dem der Erbe lebt, um Missverständnisse zu vermeiden. Hier kann Beglaubigung24 dir mit professionellen Übersetzungen und Beglaubigungen helfen.

5. Professionelle Beratung in Anspruch nehmen
Die Konsultation eines Anwalts oder eines Spezialisten für internationales Erbrecht ist in solchen Fällen unerlässlich. Ein Fachmann kann dir helfen, die komplexen rechtlichen Anforderungen zu navigieren und einen Plan zu erstellen, der sicherstellt, dass dein Vermögen gemäß deinen Wünschen an deine internationalen Erben übergeht.

6. Berücksichtigung der Erbschaftssteuer
Prüfe die Erbschaftssteuergesetze im Land des Erben. Die Höhe der Erbschaftssteuer und die Freibeträge können stark variieren. Ein gut strukturierter Plan kann helfen, die steuerliche Belastung für deine Erben zu minimieren.

7. Immobilien im Ausland
Wenn du Immobilien im Ausland vererben möchtest, solltest du dich besonders gründlich über die lokalen Gesetze informieren. In einigen Ländern gibt es Beschränkungen oder besondere Verfahren für Nichtansässige, die Immobilien vererben.

Durch sorgfältige Planung und die Einholung professioneller Beratung kannst du sicherstellen, dass dein Vermögen international so vererbt wird, wie du es dir wünschst, und dass deine Erben vor unnötigen rechtlichen oder finanziellen Belastungen geschützt sind.

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